Renault-Freunde Mayen-Koblenz e. V.

Nach einer kleineren Auszeit war es dieses Mal wieder soweit. Ein Trupp der RFMK besuchte erneut die Essen-Motorshow … und siehe da! Es ward gut! Überragte noch in den wilden 2000er Jahren das Ramsch- und Fusseltuning den Großteil der Essener Hallen –das prompt die dazu passende Klientel der schlichten Innerlichkeiten zu motivieren verstand– so konnten wir uns diesmal von einer Vielzahl ernsthafter Tuningschmieden und ihrer Offerten überzeugen.

Ja, die Essen-Motorshow ist erwachsener geworden. Zwar gibt es immer noch z.B. Gewindefahrwerke für 120,- € und angeblich auch mit revisionssicheren Gutachten, jedoch lang nicht mehr so vordergründig, wie es vor geraumer Zeit noch der Fall war. Neben seriösen Anbietern von Felgen, Aerodynamikteilen und Car-Entertainment haben besonders die einschlägigen Automobilhersteller die Messe für ihre Kampagnen entdeckt, um ihre besonders sportlichen Modelle, Performance Pakete oder auch OEM-Modifikationen aus ihren Zubehörkatalogen anzupreisen. Mitunter dem Risiko, dass z.B. verirrte Audi-Anhänger auf dem Fahrersitz eines voll aufgebrezelten 2er Coupe 235i mit allen erdenklichen Carbon und Performance-Anbauten inmitten des BMW-Messestandes in ergreifende Reden verfallen, ob sich der Drehknopf des Klimabedienteils eines A6 vielleicht etwas schöner lutschen lässt. Hier konnte der stets altruistische Mirko den auf dem Beifahrersitz versteinerten BMW-Mitarbeiter, der zudem kurz vor seinem geistigen Exitus stand, gekonnt aus der lebensbedrohlichen Lage erretten, indem er den Audi-Anhänger kurzerhand aus dem Auto und gleich vom Messestand verscheuchte.

Neben neuen Fahrzeugen konnte auch die Halle mit den Young- und Oldtimern bestechen, was besonders Ralf erfreute. Interessant war, dass sogar Schätzchen, wie z.B. der 300 SL Flügeltürer oder auch als Roadster mehrfach bestaunt werden konnte. Immerhin werden diese Fahrzeuge bereits im mäßigen Zustand mit bis zu einer halben Millionen gehandelt, von guten oder sogar sehr guten Exemplaren ganz abgesehen, da ist der siebenstellige Bereich üblich.

Im Zeichen der neuen mobilen Ära zog es uns auch auf die Exhibition der Elektroautos. Wie Dominic feststellte, war man objektiv in der steilen Zukunft, aber subjektiv im Tal der Langeweile. Wobei das weniger an den Autos lag, wie z.B. am alltagstüchtigen Zoe, Twizzy oder auch i8, sondern am lieblos hingeschmissenen Teppich, Autos drauf, fertig. Da ist jedes Parkplatztreffen schöner, sogar zufällige Begegnungen mit Autos dieser Art im Parkhaus oder auf Supermärkten erzielen mehr Wirkung. Diese Präsentationen waren also noch weit weg von den vielen ansprechenden Messeständen und –bauten in den übrigen Hallen.

Nach Rückkehr in das Land der spritschluckenden Dinosaurier fiel uns prompt der Zenvo Z1 auf, der mit rund neunhunderttausend Euro und seinen 1100 PS für ein klares Statement steht…. das Öl muss weg, bevor es noch schimmelt! Auch zu bestaunen gab es einige Renault-Rennautos der verschiedenen Rallye- und Cup-Klassen. Hervorstechend war das Mock-Up des neuen Megane Trophy Cup Autos, das mit Leichtbau von rund 1100Kg und über 500PS die neue Spitze des internationalen Markensports ankündigt. Schneller als die FIA bzw. Le Mans GT3 Fahrzeuge und nahezu auf dem Niveau der DTM –der schnellsten aller Tourenwagenmeisterschaften dieses Planeten– wird Renault DIE Nachwuchsserie für den Touren- aber auch Formelsport künftig anbieten. Wir sind sehr gespannt!

Neben einer illustren Anzahl an Damen –die über "ihre" Produkte nichts und zu keinem Zeitpunkt auch nur etwas sagen könnten, aber angeblich zwingend dazu gehören– waren die Helden des Fernsehens zu sichten. So konnte der Gebrauchtwagen-Spezialist und Sprüche-Gott Det Müller ausfindig gemacht werden, auch war die Rede davon, dass die PS-Profis aus dem Pott für den Pott extra ums Eck angereist seien.

Insgesamt mit vier Stunden Zeitansatz vor Ort also eine gute Rundreise durch die Tuningszene und außer der Stauentwicklung auf der Rückfahrt rund um Köln ein durchweg gelungener Tuningsonntag.